Der Grüne Star (Glaukom) ist eine Krankheit der Nervenzellen und Nervenfasern des Sehnervs. Der am Grünen Star erkrankte Mensch kann teilweise oder ganz erblinden. Im früheren und mittleren Stadium entwickelt sich der Grüne Star in der Regel für den Patienten fast unmerklich und beeinträchtigt zunächst nur sein peripheres Blickfeld. Im Endstadium verschwindet auch das zentrale Blickfeld und das Auge erblindet vollständig.

Wichtig ist die Früherkennung dieser Augenerkrankung bevor ein Schaden am Sehnervenkopf oder am Gesichtsfeld eingetreten ist. In der Frühphase hat der Patient leider keine Möglichkeit diese Erkrankung selbst zu erkennen, da ein erhöhter Augeninnendruck bis ca. 30 mmHg keinerlei Beschwerden verursacht. Deshalb wird v.a. ab dem vierzigsten Lebensjahr, bei familiärer Vorbelastung, hoher Kurzsichtigkeit und Cortison-Therapie auch früher, eine regelmässige Kontrolle beim Augenarzt empfohlen. Dabei wird der Augeninnendruck ermittelt, der Sehnervenkopf genau inspiziert und das Gesichtsfeld kontrolliert. Ebenfalls wird die Hornhautdicke ermittelt, da diese Einfluss auf die Bestimmung des Augeninnendrucks hat. In unsicheren Fällen wird ein spezieller Test durchgeführt und der Sehnerv mit einer Spezialkamera untersucht.

Wird ein schädlicher Augeninnendruck diagnostiziert, werden dem Patienten als erste Therapie Augentropfen verordnet. Weitere Therapiemöglichkeiten sind die Laserbehandlung oder eine ambulante Operation.

 

Arten des Grünen Stars

Wir unterscheiden fünf Formen des Grünen Stars. Von einem Grünen Star sprechen wir, wenn durch einen gestörten Augeninnendruck der Sehnerv unwiderbringlich geschädigt ist. Der normale Augeninnendruck liegt zwischen 10 und 20 mmHg. Ein erhöhter Druck ohne bereits bestehenden Schaden ist noch kein Grüner Star.

  1. Offenwinkelglaukom (oft beidseitig – häufigste Form)
    Der Augeninnendruck liegt meist über 20 mm Hg, am Sehnerv ist bereits eine Aushöhlung vorhanden und im Gesichtsfeld bestehen bereits oder drohen Ausfälle. Der Abflussbereich des Augeninnenwassers ist offen und weit.
  2. Engwinkelglaukom (meist beidseitig)
    Der Augeninnendruck ist ebenfalls erhöht, der Sehnev ausgehölt und das Gesichtsfeld bedroht. Der Abflusskanal des Augeninnenwassers ist eng oder fast verschlossen.
  3. Glaukomanfall (meist einseitig)
    Der Augeninnendruck steigt plötzlich auf sehr hohe Werte (über 40 mmHg) Anzeichen: Einseitig rotes, schmerzendes Auge, Uebelkeit, Erbrechen, verschmommenes Sehen, Lichtringe um Lichtquellen, Pupille mittelweit und lichtstarr.
  4. Normaldruckglaukom
    Der Augeninnendruck ist im Normalbereich und trotzdem können eine Sehnervkopfaushöhlung und Gesichtsfeldausfälle vorhanden sein.
  5. Sekundäre Glaukome
    Der Augeninnendruck ist aufgrund von anderen Augenerkrankungen erhöht, z. Bsp. Zuckererkrankung, Gefässerkrankungen oder Entzündungen im Auge. Aber auch durch Medikamente wie Antidepressiva oder Cortison